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Mike Spyridis
Seed4.Me gesellt sich zu den zahlreichen VPN-Anbietern auf dem Markt. Was er drauf hat und ob er die versprochene Anonymität gewährt, verrät der Praxis-Test.
VPN
Einfach erklärt: Was ist VPN und was bringt das?
Foto: iStock.com/Vertigo3d
Einschätzung
Bewertung
ausreichend
Seit seiner Gründung im Jahr 2013 hat sich Seed4.Me von einem geschlossenen VPN zu einem öffentlichen gemausert, das stetig weiter wachsen möchte. Die Privatsphäre seiner Nutzer genieße laut Anbieter oberste Priorität, doch so richtig will der Funke des Vertrauens nicht überspringen. Dafür kommuniziert der Anbieter insgesamt zu wenig Fakten oder versteckt sie irgendwo auf seiner Seite. Seed4.Me bietet nur VPN-Kernfunktionen, etwa IP-Vertuschung und Geoblocking. Die gebotene Serverzahl ist allerdings relativ gering und genaue Standorte sind leider nicht wählbar. Das können andere Anbieter besser.
Pro
- Schneller Verbindungsaufbau
- Einfache Bedienung
Kontra
- Intransparente AGB, Serverstandorte, Protokolle, Verschlüsselung
- Relativ langsam
- Kein Netflix
- Kaum Extras
Der Anfang 2013 gegründete VPN-Anbieter Seed4.Me – damals „Seed4.Me Private VPN Club” – war zunächst nur eingeladenen Mitgliedern vorbehalten. Die Exklusivität mit dem relativ kleinen Nutzerkreis hatte den Vorteil, dass die angebotenen VPN-Server nicht überlastet waren. Mit der Zeit wurde das Netzwerk ausgebaut, bis schließlich Ende 2017 jeder zahlende Kunde herzlich willkommen war – und die erwarten natürlich auch Leistungen. COMPUTER BILD hat den Anbieter in einem Praxis-Test überprüft und verrät, was Kunden für ihr Geld bekommen.
Die besten VPN-Anbieter
2. Wie sicher ist der Anbieter?
3. Geschwindigkeit
4. Funktioniert Seed4.Me mit Netflix?
5. Geoblocking umgehen
6. Einrichten und nutzen
7. Wie vertrauenswürdig ist Seed4.Me?
8. Preismodelle
Hier ist eine kleine Zusammenfassung der Funktionen, die Seed4.Me seinen Nutzern bietet:
- Plattformen: Seed4.Me gibt es für weit verbreitete Systeme – Mac und PC, Android und iPhone sind natürlich dabei. Linux und einige Router ebenfalls.
- Server: Mit 150 Servern in 33 Ländern weltweit bietet Seed4.Me keine sonderlich große Auswahl.
- Geräte: Mit einer Lizenz installieren Kunden die Seed4.Me-Apps auf einer unbegrenzten Anzahl an Smartphones und Tablets und nutzen sie bei Bedarf gleichzeitig.
- Datenvolumen: Die zur Verfügung stehende Datenmenge ist nicht begrenzt.
- Netflix: Zum Testzeitpunkt (26. Oktober 2019) konnte Netflix nicht gestreamt werden.
- P2P: Seed4.Me erlaubt P2P und Torrenting – aber nur auf zwei Servern.
- Gratisversion: Der Dienst bietet keine abgespeckte Gratisversion an.
- Desktop/Mobil: Die Mobil- sowie die Desktopversionen sind optisch ähnlich minimalistisch und bieten den gleichen geringen Funktionsumfang.
Seed4.Me: Wie sicher ist der Anbieter?
Seed4.Me speichert nach eigenen Angaben nur Informationen, die dazu dienen, den VPN-Service aufrecht zu erhalten. Der Anbieter versichert, alle gespeicherten Daten nach sieben Tagen zu löschen. Die gesicherten Daten erlauben laut Seed4.Me keinerlei Rückschlüsse auf den Nutzer. Allerdings gibt es keine genauen Informationen darüber, was nun genau gespeichert wird. Ebenfalls bleibt unklar, ob Seed4.Me eigene DNS-Server nutzt, denn nur mit denen wäre ein DNS-Leck nahezu ausgeschlossen und die Nutzer-IP bliebe somit sicher. Generell ist die Homepage von Seed4.Me nicht sonderlich informativ und transparent. Das können andere Anbieter, wie etwa
Surfshark, deutlich besser.
Immerhin bietet Seed4.Me einen Killswitch, der die Internetverbindung automatisch kappt, sobald die Verbindung zum VPN mal abbrechen sollte. Aber: Die Killswitch-Funktion lässt sich nur in der Desktop-App aktivieren und ist von Haus aus überhaupt nicht eingeschaltet. Andere Sicherheitsfeatures bietet Seed4.Me leider nicht, etwa einen WebRTC- oder DNS-Schutz. Immerhin hielt das VPN einem DNS-Leak-Test stand. Nutzer werden außerdem nicht darüber informiert, wie stark die VPN-Verbindungen verschlüsselt sind. Insgesamt zeigt sich Seed4.Me recht intransparent, und das ist nicht unbedingt vertrauenerweckend. Andere Anbieter werben beispielsweise ganz offen mit ihren Sicherheits-Features. Seed4.Me hingegen ist recht wortkarg mit harten Fakten.
Seed4.Me: Geschwindigkeit
Wer großen Wert auf hohes Surftempo legt, sollte von Seed4.Me absehen. In puncto Geschwindigkeit schneiden VPN-Dienste wie beispielsweise
ExpressVPNdeutlich besser ab. Seed4.Me hingegen förderte laut
Speedtest-Websitean unterschiedlichen Messtagen und zu unterschiedlichen Zeiten nur einen Bruchteil der regulären Internetgeschwindigkeit ohne VPN zutage. So eine Tempobremse kann beim Nutzen eines VPN tatsächlich schon mal vorkommen, wenn der angesteuerte Server in einem fernen Land steht. Leider brachte der Wechsel zum einem Seed4.Me-Server in Deutschland trotzdem nicht den gewünschten Erfolg. Unterm Strich blieb aber genug Tempo zum Surfen.
Funktioniert Seed4.Me mit Netflix?
Den nächsten Dämpfer erleben Nutzer, die das VPN für das
Streamen der Netflix-US-Bibliotheknutzen möchten. Diesem Vorhaben macht Seed4.Me nämlich einen Strich durch die Rechnung. Zum Testzeitpunkt (letzter Versuch am 28. Oktober 2019) funktionierte das Streamen amerikanischer Inhalte nicht. Wer uneingeschränkt netflixen möchte, greift beispielsweise zu aus dem
VPN-Test, etwa
NordVPN: Dieser Dienst betreibt ausreichend geeignete Server in den USA.
Grenzenlos: Geoblocking umgehen mit Seed4.Me
Geoblocking
lässt sich mit Seed4.Me problemlos umgehen. So waren beispielsweise ausländische Online-Shops aufrufbar. In diesem Punkt bietet der Dienst sogar eine Besonderheit: Es gibt einen dedizierten Server für Nutzer, die sich in China befinden. Zahlreiche Dienste und Webseiten sind dort im Rahmen der
Great Firewall of Chinagesperrt, etwa Facebook, WhatsApp, YouTube und Instagram, aber auch diverse Nachrichtenportale. Das Umschiffen von Geoblocking-Barrieren bietet obendrein den Vorteil, deutsche Mediatheken auch außerhalb Europas freizuschalten. Innerhalb der Europäischen Union ist es mit der Portabilitätsverordnung auch so schon möglich.
Seed4.Me einrichten und nutzen
Seed4.Me funktioniert simpel und ist selbsterklärend. Das hängt aber auch damit zusammen, dass die – nebenbei gesagt recht altbacken gestaltete – Smartphone-App keine erweiterten Einstellungsmenüs bietet. Der Nutzer kann sich lediglich registrieren oder mit seinen vorhandenen Zugangsdaten anmelden. Obendrein steht mit der Serverwahl die einzige Kernfunktion zur Verfügung. Das war es dann aber auch schon. Hier lässt sich weder Killswitch noch VPN-Protokoll auswählen. Apropos: Der Nutzer wird nicht darüber informiert, welche Protokolle Seed4.Me überhaupt unterstützt und kann sie dementsprechend auch nicht selber auswählen. Ein weiteres großes Manko: Die genauen Serverstandorte sind nicht ersichtlich. Der Nutzer wählt also lediglich das Land aus, in dem ein Server steht, und deshalb bleibt leider verborgen, wie viele Server Seed4.Me in den jeweiligen Ländern eigentlich anbietet – von deren Auslastung ganz zu schweigen.
Um den Desktop-Client steht es leider nicht viel besser. Der bietet dem Nutzer exakt vier Einstellungsmöglichkeiten: Killswitch, einen Always-on-Modus, der sich die letzte VPN-Verbindung merkt und stets automatisch herstellt, VPN beim Start des Computers aktivieren und den Shadow-Mode, der die VPN-Verbindung tarnt. Weitere Funktionen oder Extras wie bei anderen Anbietern sucht der Nutzer vergebens. Immerhin: Sowohl mit dem Smartphone als auch per Desktop kamen Verbindungen mit allen ausprobierten Servern äußerst rasch zustande.
Wie vertrauenswürdig ist Seed4.Me?
Seed4.Me hat seinen Firmensitz in Taiwan, was eigentlich positiv ist, denn Taiwan liegt außerhalb des Territoriums der Überwachungsallianz „14 Eyes”. Merkwürdig ist allerdings, warum diese Info auf der Internetseite des Anbieters fehlt, denn andere Anbieter würden damit werben. Erst über Drittseiten, etwa den Google Play Store, wird der Standort kommuniziert. Dieser Umstand war ein guter Anlass, genauer in die AGB zu schauen. Und siehe da, es wird keine taiwanische Adresse als Gerichtsstand genannt, sondern Washington County im amerikanischen Bundesstaat Oregon. Dass Seed4.Me zu allem Überfluss der amerikanischen Werbe-Mutterfirma S4M Tech Inc. gehört, ruft ebenfalls Zweifel draüber hervor, was mit Nutzerdaten auf Anfrage von Behörden geschehen könnte. Letztlich ist die Nutzung eines VPN immer Vertrauenssache. Es ist klar, dass Gerichtsstand und Zugehörigkeit von Seed4.Me nicht automatisch bedeuten, dass der Anbieter Daten auf Behördenanfrage womöglich doch herausgeben würde. Ein negativer Beigeschmack bleibt dennoch. Immerhin gibt es im Internet bislang keine negativen Berichte über den Anbieter.
Preis und Abos: Alles im Rahmen
Seed4.Me hat vier Pakete im Angebot (Stand aller Preise: 29. Oktober 2019): Einen Monat gibt es für 5 US-Dollar (aktuell 4,51 Euro), drei Monate kosten 3,33 US-Dollar monatlich (aktuell 3 Euro), ein Jahresabo schlägt mit 3 US-Dollar zu Buche (2,71 Euro) und schließlich gibt es ein Abo über drei Jahre, für das Nutzer 2,99 US-Dollar monatlich berappen (aktuell 2,70 Euro). Wie groß der Mehrwert des Drei-Jahres-Pakets ist, das eigentlich nur 1 Cent günstiger ist, aber den Kunden viel länger bindet, bleibt jedem selbst überlassen. Ganz gleich, welches Paket gebucht wird, bezahlt wird immer einmalig für den gebuchten Zeitraum. Akzeptiert werden Kreditkarte und PayPal, Kryptowährung leider nicht, obwohl das laut FAQs gehen soll. Für Mac und PC gibt es eine 30-tägige Geld-zurück-Garantie. Apps für Android und iPhone sind sieben Tage lang kostenlos zum Ausprobieren.
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